Ein Tag Kruger National Park


Eigentlich wollte ich den Bericht zum Kruger National Park etwas lustiger verfassen, da ich langweilige Faktenlaberei selbst nicht lesen mag…
Aber traurige Tatsache ist leider, dass die Südafrikaner in diesem Park jeden Tag mit echten Problemen kämpfen. In der Nacht vor unserer Besichtigung hatte es zu ersten Mal seit ca. 5 Jahren Trockenzeit geregnet. Das bedeutete für uns als Besucher und Beobachter konkret: Viele Tiere lagen verendet in halb gefüllten Flußbecken. Raubtiere, die tage- und wochenlang vorher in den letzten noch verbliebenen Wasserlöchern versammelt waren, streiften durch die Weiten des Parks und waren gar nicht oder nur schwer zu sehen.
Klar, es sind Tiere, und die sollen und müssen sich frei bewegen. Richtig! Aber: Südafrika im Jahr 2016 ist ein sehr modernes Land, teilweise sehr gut industrialisiert und politisch gesehen im Umbruch. Leider gibt es im Südöstlichen Teil des Afrikanischen Kontinentes keine oder nur sehr wenige wirklich frei lebenden Wildtiere, so wie zu Beispiel in Namibia. – Ganz anders ist der Leopard, der in seiner Eigenschaft als Wildkatze kein dauerhaftes Territorialverhalten zeigt und quer durchs Land auf Nahrungssuche geht. – Das bedeutet jedoch im Umkehrschluß, dass es nur in den National Parks von Südafrika einen geschützten Lebensraum für Wildtiere gibt. Das Prinzip der Nutztier- und Wildtierfarmen Namibias ist hier nicht verbreitet und scheinbar auch kaum bekannt. Dadurch sind die Tiere gewissermaßen auf mehreren hektargroßen Arealen geschützt oder wenn man es pessimistisch betrachtet gefangen.
Leider, oder eben nicht leider… Warum Nicht? Weil ich als Europäer bis dato ebenso nicht im Bilde über die Probleme der Ranger vor Ort war. Die machen da einen echt harten Job und dann… Ja, dann kommen die Chinesen, die echt glauben, dass das Horn eines Nashorns wundersame Heil- oder sogar potenzsteigernde Kräfte hätte. So und jetzt kommt’s: aktuell sterben ca. 3 Nashörner pro Tag im Kruger nur durch Wilderei! Aktuell liegt die Zahl der Nashörner die in Kruger leben weit unter 10.000 Tiere. Maßnamhmen wie: Das Horn durch Tierärzte entfernen zu lassen, schützen zwar das einzelne Tier vor Wilderei, aber für das Fortpflanzungsverhalten von Nashornbullen ist es meist das Aus. Das Jahr hat 365 Tage, und wenn das Wildern so wie aktuell weitergeht, ist diese Tierart sie in spätestens 10 Jahren von unserer Erde verschwunden. Und die Summen die mittlerweile von den Chinesen bezahlt werden, lassen jeden normalen Südafrikaner zum Wilderer werden.
Die Einnahmen die durch Besucher wie, wir es waren erzielt werden, sind ein wichtiger Bestandteil für den Erhalt dieser Parks, leider jedoch nur ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein im Kampf gegen die Wilderei. Aber wäre ich nicht dort gewesen und hätte das so erfahren, würdest Du jetzt hier auch nichts davon lesen.
Es muss und sollte kommuniziert werden, welcher Wahnsinn dort abgeht. Klar, es ist nur ein weiterer Wahnsinn auf dieser Welt, jedoch ist das kein Grund, einmal über die Sinnlosigkeit dieses Tötens nachzudenken… liebe Chinesen! Nicht einmal das Fleisch der toten Nashörner wird verwendet… Lebendigen Tieren wird einfach das Horn abgesägt, und das Tier wird elendig zugrunde gehend, mit seiner Wunde zurück und sich selbst überlassen. Es ist und bleibt widerlich.

Eigentlich dürfte man nach solchen Worten nichts mehr mit schönen Bildern beschwichtigen! NEIN, absolut nicht… Aber ich denke, gerade weil das Wertvolle in und auf unserer Welt in Bildern und bildhafter Sprache am tiefgründigsten Übertragen wird, gehören die Bilder einfach dazu! Mit Absicht zeige ich keine toten und verendeten Tiere, denn ich bin kein Bild-Redakteur. Ich zeige die Bilder so, wie ich den Tag im Kruger National Park wahrgenommen habe und so wie ich die Tiere als stiller Beobachter erleben durfte. Es ist ein – für mich – beeindruckender Tag gewesen, den noch einige andere auf unserer Reise folgen sollte. Doch dazu später und in einem anderen Post mehr.

Eckdaten für alle die nicht nur knipsen wollen:
Dabei war meine Systemkamera von Sony. Vorbereitet mit Doppeltem Akkupack im Batteriegriff, 24-240er Sony E-Mount, 2 Speicherkarten, Sonnenschutzcreme und genügend Wasser | Entstanden sind 452 Aufnahmen nach direkter Kontrolle im Park | Übrig geblieben sind 140 Bildermomente 😉 | Herangehensweise: 800 – 1000er ISO, Belichtungszeiten um 320stel – 500stel, Blende, je nach Bedarf und gewollter Bildkomposition.
 

 
Die hier gezeigten Bilder sind meine Favoriten von diesem Tag.

Diemo Jänchen

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